Echo des Urknalls im Weltall nur kosmischer Staub?

Von Ingo Krüger
25. September 2014

Im März 2014 sorgte ein Bericht von US-Forschern der Harvard-Universität für weltweites Aufsehen: Das Bicep2-Teleskop am Südpol hätte Gravitationswellen im All entdeckt, die ein "Echo des Urknalls" seien. Dies wäre der erste Beweis für das rasante Ausbreiten des Universums direkt nach dem Urknall vor etwa 14 Milliarden Jahren gewesen. Andere Wissenschaftler bezweifelten jedoch das Forschungsergebnis ihrer Kollegen.

Nun mussten die Harvard-Forscher eingestehen, dass ein Irrtum ihrerseits nicht ausgeschlossen sei. So könnten die gemessenen Signale auch von kosmischem Staub stammen und nicht von den ersten Erschütterungen des Urknalls.

Aufnahmen des Planck-Teleskops der Europäischen Weltraumagentur (Esa) zeigen, dass sich in dem Bereich, der mit dem Bicep2-Teleskop beobachtet wurde, tatsächlich Staub befindet. Sternenlicht könnte ihn aufgeheizt haben. Dabei entstandene Mikrowellen besitzen große Ähnlichkeit mit kosmischer Hintergrundstrahlung, die das Planck-Teleskop seit 2009 misst.