Ein Anti-Krebsstoff kann auch gegen Multiple Sklerose helfen

Krebsmittel Cladribin verringert Anzahl von Krankheitsschüben bei Multiple Sklerose - Patienten

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. März 2010

Wie eine Studie ergab, kann der Anti-Krebswirkstoff Cladribin auch bei der Behandlung von Multipler Sklerose (MS) verwendet werden. Bei der Studie nahmen 1.300 Patienten, die an MS erkrankt sind, teil und man wollte die Wirkung von Cladribin feststellen. Die Teilnehmer erhielten, in drei Gruppen unterteilt, diesen Wirkstoff in zwei verschiedenen Dosierungen, beziehungsweise eine Gruppe nur ein Placebo.

Weniger Krankheitsschübe und leichtere Beschwerden

Es stellte sich heraus, dass nur eine geringe Dosierung von 3,5 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht das optimale Resultat ergab, so dass die Krankheitsschübe bei 58 Prozent der Teilnehmer abnahmen. Bei einer höheren Dosierung lag der Prozentsatz nur bei 55 Prozent. Zusätzlich hatten aber auch in dieser Zeit knapp 80 Prozent keinerlei Beschwerden, wenn sie den Wirkstoff einnahmen.

In der ganzen Zeit wurde bei den Teilnehmern das Gehirn auf Entzündungsherde mittels MRT untersucht, die auch weniger wurden. Als Nebenwirkungen traten eine Verringerung der Anzahl von Lymphozyten, eine Gruppe der weißen Blutkörperchen, sowie bei einigen wenigen eine Gürtelrose auf.

Der Wirkstoff Cladribin ist ein sogenanntes Zytostatikum und wird hauptsächlich gegen eine bestimmte Form von Leukämie (Blutkrebs) eingesetzt.