Einen Hundebiss nicht auf die leichte Schulter nehmen: Besuch beim Arzt ist Pflicht

Wunden, die durch den Biss eines Hundes entstanden sind, neigen durch Bakterien zu Infektionen

Von Cornelia Scherpe
6. August 2015

Zwar gilt der Hund als bester Freund des Menschen, doch aggressive oder ins Spiel vertiefte Tiere können dennoch zubeißen. Oft trifft es dabei Kinder, die mit dem Hund spielen wollten und die Situation nicht richtig einschätzen konnten. Statistiken zeigen, dass über 50 Prozent der Biss-Opfer jünger als zwölf Jahre sind.

Körperregion entscheidend

Wie gefährlich ein Hundebiss wirklich ist, haben sich Forscher im Detail angesehen und dabei zwischen Bisswunden in verschiedene Körperregionen unterschieden. Insgesamt griff man auf die Daten von 116 Kindern und Jugendlichen zurück, die alle unter 19 Jahren alt waren. 26 Bisse waren in die Hand oder in den Arm erfolgt, 41 in Bein oder Fuß und der Rest betraf entweder das Gesicht oder den Torso.

Die Forscher stellten einen großen Unterschied zwischen Bissen in die oberen und die unteren Extremitäten fest. Während keines der Kinder mit Biss ins Bein im Krankenhaus bleiben musste, wurden 23 Prozent der Patienten mit Biss in Hand oder Arm stationär aufgenommen. Manche erhielten Antibiotika, andere mussten sogar operiert werden.

Gefahren durch Infektionen

Die Ärzte begründen dies mit der häufig gemachten Beobachtung, dass Wunden in der Hand oder am Arm eher zu Infektionen neigen. Hier ist eine schnelle Wundreinigung und ein professioneller Verschluss der Wunde wichtig, um spätere Komplikationen zu verhindern.

Sie legen daher nahe, bei allen Hundebissen in der Notaufnahme, oder zumindest zeitnah beim Hausarzt die Wunde zu zeigen. Gerade bei Bissverletzungen können Bakterien aus dem Maul des Tieres direkt in den Blutkreislauf des Gebissenen gelangen und schwere Entzündungen auslösen. Die zeitnahe Reinigung der Wunde und eine prophylaktische Vergabe von Antibiotika können oft das Schlimmste verhindern.