Einer von drei Krebspatienten leidet am Fatigue Syndrom

Therapiert wird in vielen Fällen nur der Krebs, nicht aber der Erschöpfungszustand

Von Cornelia Scherpe
28. Oktober 2011

Bei dem Fatigue Syndrom handelt es sich um eine Erschöpfungskrankheit, die oft als Folge einer anderen Grunderkrankung entsteht. Der Betroffene ist beständig erschöpft, leidet an Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und starker Müdigkeit.

Seelische Verfassung von Krebspatienten

Eine aktuelle Erhebung befragte 1.500 Patienten und zeigt, dass das Fatigue Syndrom sich zunehmend unter Krebspatienten ausbreitet. Ermittelt wurden diese Zahlen durch einen klinischen Fragebogen, den die Patienten während eines Klinikaufenthaltes, kurz nach der Entlassung und nach circa einem halben Jahr ausfüllen mussten.

Befragt wurden sie zur körperlichen und seelischen Verfassung. Demnach müssen sich gut ein Drittel der Erkrankten mit dem Symptomen abplagen. Zu Beginn einer Therapie sind es 32 Prozent, direkt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sind sogar 40 Prozent betroffen. Nachdem die Therapie bereits sechs Monate beendet war, war der Prozentsatz nur auf 34 Prozent zurück gesunken.

Ganzheitliche Therapie gefragt

Die Mediziner hinter der Forschung gehen davon aus, dass viele Betroffene sich keine richtige Hilfe suchen. Therapiert wird in vielen Fällen nur der Krebs, nicht aber das Fatigue Syndrom. Dieses Defizit sollte durch bessere Aufklärung ausgeglichen werden.

Es gibt gute Therapien, um das Syndrom zu beseitigen. Beispielsweise kann Bewegung an der frischen Luft und ein Sportprogramm helfen. So wird der Kreislauf angeregt und es kommt zur Ausschüttung von Hormonen, die die körperliche und seelische Aktivität wieder steigern.