Einnahme von Testosteron-Präparaten hart kritisiert: Ärzte sprechen von starker Gefahr für das Herz

Von Cornelia Scherpe
26. Februar 2014

Die Hormone im menschlichen Körper sind lebenswichtig. Sie dienen als Botenstoffe und erfüllen extrem komplexe Aufgaben. Den meisten sehr gut bekannt sind die "Geschlechtshormone" Östrogen und Testosteron.

Zwar haben Männer und Frauen beide Hormone, doch Frauen haben mehr Östrogen und Männer mehr Testosteron. Mit zunehmenden Alter sinkt die Konzentration der Geschlechtshormone und damit beginnen oft Probleme.

Manche Frauen nehmen dann in den Wechseljahren künstliche Östrogene und auch immer mehr Männer greifen mit steigendem Alter zu Testosteron-Präparaten. Doch mit den Hormonen zu spielen kann sehr gefährlich werden.

Die gesetzliche Grauzone

Vor allen Dingen in den USA ist ein regelrechter Testosteron-Boom entstanden und immer mehr Männer greifen zu den Präparaten. Aus rechtlicher Sicht gibt es eine Einschränkung: Das natürliche Testosteron muss unterhalb einer Normgrenze liegen.

Diese Grenze jedoch ist mit zunehmenden Alter schnell erreicht und viele Ärzte verschreiben bei der kleinsten Unterschreitung bereitwillig die Präparate. Der finanzielle Aspekt spielt dabei oft eine große Rolle.

Die Konsumenten sind darüber aber nicht verärgert, sondern im Gegenteil sehr glücklich. Sie bezahlen für die Hormone gern, denn immerhin steigern sie damit ihre Libido und können dem Abbau von Muskelmasse entgegenwirken.

Mögliche Gefahren der künstlichen Hormonzufuhr

Dies jedoch hat einen hohen Preis, der gern kleingeredet wird. Diverse Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass das Herz-Kreis-Laufsystem durch das künstliche Hormone stark belastet werden kann.

Gerade unter der Dauertherapie, für die sich immer mehr Männer entscheiden, steigt die Gefahr. Selbst wenn sie sich subjektiv ganz vital fühlen, kann das Herz bereits stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Eine der jüngsten Untersuchungen mit 55.593 Männern kam auf eine Verdoppelung des Risikos auf einen Herzinfarkt. Auch eine Meta-Studie aus dem Jahr 2013 hatte beim Zusammenführen von 27 einzelnen Untersuchungen zeigen können, dass es unter den Testosteron-Präparaten schnell schlecht um das Herz stehen kann.