Elefanten leiden unter menschlichen Engriffen: Sozialverhalten auf viele Jahre gestört
Elefanten stecken die Eingriffe des Menschen in ihren Lebensraum nicht so ohne weiteres weg, stellten Forscher im Pilanesberg National Park in Südafrika fest. Sie beobachteten über einen längeren Zeitraum hinweg Elefanten, die als Jungtiere miterleben mussten, wie die älteren Mitglieder ihrer Herde von Wildhütern erschossen wurden um die übergroße Population im Krüger Nationalpark zu dezimieren. Die Jungtiere wurden anschließend eingefangen und in den Pilanesberg National Park verschickt.
Aggressives Verhalten der Elefantenbullen
Dort richteten sie in den folgenden Jahren durch extrem aggressives Verhalten Schaden an: So haben die Elefantenbullen vermutlich über hundert Nashörner getötet, während die Elefantenkühe vor allem Fahrzeuge der Touristen angreifen. Mittlerweile sind rund dreißig Jahre seit der Umsiedelung vergangen, doch die betroffenen Elefanten zeigen noch immer ein gestörtes soziales Verhalten, wie verschiedene Experimente zeigten.
Soziales Verhalten wurde nicht erlernt
Sie vermuten, dass dies auch daran liegt, dass die Jungtiere seinerzeit kein normales soziales Verhalten von den älteren Tieren der Herde lernen konnten, nachdem diese massakriert wurden. Durch die Zerstörung der Bindungen innerhalb der Herde, hatten die Menschen ein schweres Trauma bei den Jungtieren ausgelöst, von dem sie sich nicht mehr erholt haben.
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