Entwicklung der Arten: Indiens Säugetiere haben jede Katastrophe überstanden

Von Alexander Kirschbaum
17. April 2014

Im Laufe der Jahrhunderte sind in Amerika, Eurasien, Australien und Madagaskar viele heimische Säugetierarten verschwunden, nicht so in Indien. Das haben Wissenschaftler der britischen Universität Oxford bei Untersuchungen von Säugetierfossilien herausgefunden.

Erstaunliche Funde und dessen Deutung

Die Forscher fanden in einem Höhlenkomplex in Südindien die Überreste von 21 Säugetiergruppen, deren Alter sie bestimmten. Dabei zeigte sich, dass 20 der untersuchten Arten noch heute in der Region leben, und das seit über 100.000 Jahren. Lediglich eine Affenart ist mittlerweile nicht mehr in Indien heimisch.

Eine erstaunliche Tatsache, da Indien nicht weniger von Katastrophen heimgesucht wurde, als andere Teile der Erde. So überstanden die indischen Säugetiere nicht nur Eiszeiten und verheerende Vulkanausbrüche, sondern auch die Ankunft des Menschen, der auf anderen Kontinenten zum Verschwinden zahlreicher Säugetierarten beigetragen hat.

Eine Erklärung für die Standfestigkeit der indischen Arten liefern die Forscher gleich mit: In Indien standen den Säugetieren in Zeiten der Bedrohung stets Rückzugsräume zur Verfügung, in denen sie überleben konnten.

Sie waren in Indien also nicht nur auf einen Lebensraum angewiesen, sondern konnten bei Gefahr problemlos in einen verbundenen Lebensraum übersiedeln.