Erbgut der Katzen ändert sich durch das Zusammenleben mit dem Menschen
Studie zeigt eindrucksvoll, wie das Erbgut durch äußere Umstände über die Generationen geprägt werden kann
Hundehalter und Katzenfreunde stehen oft auf verschiedenen Seiten. Hundebesitzer lehnen Katzen ab, da diese anders als ihre Tiere nicht blind dem Menschen gehorchen.
Unterschied durch Domestizierung
Dieser Unterschied ist in der Tat häufig sichtbar und geht auf die Domestizierung des Hundes zurück. Während dieser als reines Haustier lebt und zu 100 Prozent von Menschen abhängig ist, gelten Katzen bestenfalls als "halbdomestiziert".
Sie entscheiden sich frei für das Leben mit dem Menschen und verlieren dabei ihre Selbstständigkeit nicht. Sie leben nicht vollkommen isoliert von Wildkatzen und lassen sich sowohl bei der Jagd als auch bei der Aufzucht der Jungen nicht vom Menschen beeinflussen.
Spuren in der DNS
Katzen und Menschen leben jedoch seit mindestens 4.000 Jahren eng zusammen, wie Malereien aus dem alten Ägypten belegen. Das hat Spuren in der DNS der Tiere hinterlassen, wie Forscher nun vermelden.
In ihrer Studie hatten sie das Erbgut einer Hauskatze komplett entschlüsselt und mit dem Genom von sechs anderen Hauskatzen und zwei Wildkatzen verglichen. Zur Kontrolle diente die DNS eines Hundes, eines Tigers, einer Kuh und des Menschen.
Dabei fanden die Wissenschaftler fünf Stellen, die sich bei den Hauskatzen deutlich von den Wildkatzen unterschieden. Offenbar hat sich die Gedächtnisleistung der Hauskatzen weiterentwickelt. Sie benötigen das Gedächtnis für komplexere Dinge, da sie im Alltag mit dem Menschen mehr erleben.
Äußere Einflüsse auf das Erbgut
Auch das Belohnungszentrum war weiterentwickelt, was vermutlich auf das Lernen durch Fütterung zurückgeht. Auch der Fettstoffwechsel der Hauskatzen hatte sich umgestellt, was auf die veränderte Ernährung beim Leben unter Menschen zurückgehen wird.
Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie das Erbgut durch äußere Umstände über die Generationen geprägt werden kann.
Quelle
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/haustier-domestizierung-veraenderte-erbgut-der-katzen-a-1002124.html Abgerufen am 12. November 2014