Erotik mit Wellengang: Swinger-Schiff auf dem Bodensee erregt die Gemüter
Vor 600 Jahren rief Papst Johannes XXIII. in Konstanz zum Konzil über die unchristliche Freizügigkeit der Schwaben. Die tief dekolletierte Statue der "Imperia" erinnert an diese ausschweifende Vergangenheit der Stadt.
Nun erregt das unverschämte Treiben auf dem Wasser die Gemüter. Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) haben eine ihrer Fähren für eine Swingertour vermietet und damit die Debatte über sexuelle Toleranz neu entfacht.
Der Startschuss für die Vergnügungsfahrt auf der "MS Schwaben" soll erst im Sommer sein - so wie schon in den Jahren zuvor - doch plötzlich nehmen die Konstanzer Bürger Anstoß am Sex über den Wellen. Verbieten lässt sich die Veranstaltung jedoch nicht.
BSB nicht entschlossen von der Touristen-Attraktion Abstand zu nehmen
CDU-Kommunalpolitiker forderten deshalb, zumindest den Mietvertrag für die Fähre aufzuheben - immerhin handelt es sich bei den Bodensee-Schiffsbetrieben um eine Tochtergesellschaft der Konstanzer Stadtwerke. Dazu war die BSB aber nicht bereit.
Augenzwinkernd bemerkte deren Sprecherin, dass die Swingerfahrten mittlerweile eine touristische Attraktion seien. Wenn die Teilnehmer in Hot Pants, Lack und Leder an Bord gingen, fänden sich zahlreiche Schaulustige ein.
In diesem Jahr wird das Swinger-Event daher wie geplant stattfinden - mit schwimmenden Dancefloors, Tanzstangen und der wohl einzigen Dildo-Ausstellung auf See.