Fälle von Ebola: Erwartete Blutungen treten selten auf

Die meisten Patienten klagen über starkes Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl und Erbrechen

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2014

Ebola zählt ebenso wie das Lassa-Fieber und das Marburg-Fieber zu den Infektionen, wo Ärzte massive Blutungen der Patienten erwarten. Man nennt diese Gruppe an Erkrankungen daher auch "hämorrhagische Fieber", da hämorrhagisch "blutend" bedeutet.

Andere Symptome überwiegen

In der Praxis jedoch bleiben diese unkontrollierbaren Blutungen bei Ebola offenbar meist aus. Das meldet das Kenema Government Hospital, ein Krankenhaus rund 300 Kilometer von Sierra Leone entfernt. Von den behandelten 106 Ebola-Patienten hatte nur ein einziger die starken Blutungen. Die meisten Patienten waren wegen hohem Fieber in das Krankenhaus gekommen.

Insgesamt starben von 87 nachvollziehbaren Fällen 64 Patienten.

Diese Zahl ist sehr hoch und zeigt, wie gefährlich eine Infektion mit Ebola ist. Allerdings betonten die Forscher auch, dass das Alter der Patienten ein wichtiger Faktor ist. Von allen, die jünger als 21 Jahre waren, überlebte fast jeder Zweite, also 50 Prozent. Bei Patienten über 45 Jahren dagegen verlief die Infektion tödlich.

Gefahr Dehydrierung

Neben dem Alter als Faktor zählt auch die Qualität der ärztlichen Versorgung. Viele Patienten können nicht gerettet werden, da sie zu schnell dehydrieren. Ihr Körper verliert extrem viel Wasser.

Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf konnte ein Patient mit Ebola aber gerettet werden, obwohl er am Tag rund zehn Liter Flüssigkeit verlor. Dafür wurde 24 Stunden am Tag eine intravenöse Vergabe von Flüssigkeit gewährleistet. Haben Patienten in armen Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung keinen Zugang zu solchen Therapien, stehen ihre Chancen sehr schlecht.

Patienten, die Ebola überleben, erholen sich Berichten zufolge sehr schnell. Innerhalb weniger Tage sind sie wieder vollständig genesen.