Fälle von Sarkozystose bei Deutschen: Touristen infizieren sich in den Tropen

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2014

Bei der Sarkozystose handelt es sich um eine Krankheit, die durch Parasiten ausgelöst wird. Diese befinden sich unter anderem in Schweinefleisch und können so über die Nahrung aufgenommen werden. In manchen Fällen verläuft die Infektion harmlos, in anderen Fällen kommt es zu heftigen Beschwerden.

Fortpflanzungsart entscheidet über die Gefährlichkeit des Erregers

Welche Variante auftritt, hängt davon ab, für welche Form der Vermehrung der Erreger sich entscheidet. Der Parasit kann sich auf zwei Arten fortpflanzen. Der sexuelle Zyklus geht im Darm des Wirtes vonstatten und gilt als die harmlose Variante.

Gefährlich wird es, wenn sich der Erreger für die asexuelle Vermehrung entscheidet. Dann geht er von den Darmwänden über in das Blutsystem. Dort entstehen neue Zellen und die freigesetzten Zellen wandern vom Blut in die Muskelzellen des Wirtes. Für den Betroffenen hat dies enorme Schmerzen zufolge.

Erst 2013 gab es wieder fünf Deutsche, die das Opfer der Sarkozystose wurden. Alle hatten auf Pulau Tioman ihren Urlaub verbracht. Auf dieser malaiischen Halbinsel kamen sie mit dem Erreger in Kontakt und bekamen starke Muskelschmerzen. Die Stärke der Beschwerden verglich eine Patienten mit der Entbindung eines Kindes und sagte, die Beschwerden seien stärker als der Schmerz bei einer Geburt.

Symptomatik der Infektion durch den Parasiten

Bei allen deutschen Touristen verliefen die Symptome relativ ähnlich. Nach der Infektion kam es zu starkem Fieber, das mit Kopfschmerzen verbunden war. Diese Symptome hielten im Schnitt 14 Tage an. Danach nahmen die Beschwerden ab und für circa zwei Wochen fühlten die Patienten sich gesund. Doch in dieser Zeit vermehrte sich der Parasit in ihrem Blut und es kam anschließend zu den starken Muskelschmerzen.

Eine genaue Diagnose ist möglich, wenn der Arzt in einer Biopsie etwas Muskelgewebe entnimmt und im Labor den Parasiten nachweist.