Malaria als Reisesouvenir - Tropenkrankheiten können noch Wochen nach der Heimkehr ausbrechen

Von Dörte Rösler
2. September 2013

Reisen in die Tropen sind ein unvergessliches Erlebnis - vor allem, wenn man als Souvenir eine Krankheit mit nach Hause bringt. Oft machen sich die Symptome erst Wochen oder Monate nach der Heimkehr bemerkbar. Wer in Afrika oder Südamerika war, sollte daher bei fiebrigen Infekten unbedingt zum Arzt gehen. Die besten Ansprechpartner sind Tropenmediziner, etwa im Bernhard Nocht Institut in Hamburg. Zu ihnen kommen täglich Dutzende Patienten mit unklaren Beschwerden - und bei jedem zehnten müssen sie eine der gefürchteten Tropenkrankheiten diagnostizieren.

Am häufigsten ist die Malaria. Allein in Deutschland melden die Ärzte jährlich zwischen 500 und 600 neue Infektionen. Auch Todesfälle kommen vor, allerdings selten. Was den Tropenmedizinern außerdem Sorgen macht, ist die Ausbreitung des Dengue-Fiebers. Bisher hatten schon 500 Deutsche die gefährlichen Viren im Reisegepäck. Da Hausärzte das Fieber kaum kennen, geht das Robert Koch Institut von einer hohen Dunkelziffer aus.

Ebenso wie bei der Bilharziose, die meist erst spät diagnostiziert wird. Ursache: Wurmlarven, die beim Baden in afrikanischen Seen oder Flüssen in die Haut dringen und Monate später zu massivem Bauchweh und blutigem Urin führen. Selbst gut ausgebildete Urologen sind dann oft ratlos. Patienten sollten deshalb bei solchen Symptomen auf ihre Tropenreise hinweisen.