Fischölkapseln für das Ungeborene: Mütter senken damit die Gefahr für späteres Asthma

Studie belegt den schützten Effekt der Nahrungsergänzungsmittel mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2017

Bereits während der Schwangerschaft hat das Verhalten der werdenden Mutter einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes. Aus diesem Grund sind Suchtstoffe wie Alkohol auch tabu. Seit längerem sprechen sich viele Frauenärzte zudem dafür aus, dass Schwangere zur Nahrungsergänzung auf Fischölkapseln setzen sollten. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren helfen zum einen dem mütterlichen Körper bei seiner schweren Arbeit und zum anderen wird die Gesundheit des Ungeborenen positiv beeinflusst. Doch stimmt das?

Fischölkapseln in der Studie

Eine aktuelle Studie hat sich angesehen, ob Fischölkapseln das Risiko auf Asthma senken können und kommt zu dem Schluss: Im Kleinkindalter tritt Asthma tatsächlich seltener auf, wenn die Mutter während der Schwangerschaft auf zusätzliche Omega-3-Fettsäuren gesetzt hat. Insgesamt waren 736 Frauen Teil der Studie.

Sie befanden sich zwischen der 22. und 26 Woche, als sie Fischölkapseln von den Ärzten bekamen. Jeden Tag sollten diese bis zur Entbindung geschluckt werden. Eine Kapsel enthielt die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA und das in der Dosierung von je 2,4 Gramm. Das entspricht dem 20-Fachen dessen, was Deutsche im Schnitt mit der tägliche Nahrung aufnehmen. Ein Teil der Frauen erhielt allerdings nur Placebos und wurde so zur Kontrollgruppe.

Ausgangswerte entscheidend

Als die Kinder später drei Jahre alt waren, zeigte sich ein deutlicher Unterschied:

  • In Der Fischöl-Gruppe hatten 16,9 Prozent Asthma entwickelt,
  • in der Kontrollgruppe 23,7 Prozent.

Der schützte Effekt der Nahrungsergänzungsmittel war im Einzelfall umso höher, je niedriger die vorab gemessenen EPA- und DHA-Werte im Blut der Frauen gewesen waren. Wer also bereits vor Therapiebeginn zu wenig Omega-3-Fettsäuren zu sich nahm, dessen Ungeborenes profitierte vom Fischöl besonders stark. Betrachtete man nur die Frauen mit Minimalwerten zu Therapiebeginn,

  • lag das Asthmarisiko ohne Fischölkapseln bei 34,1 Prozent und
  • sank dank der Kapseln auf nur noch 17,5 Prozent.