Forscher entdecken Durst-Schalter im Gehirn

Im Mäuseversuch gelingt es Forschern den Trinkwunsch zu regulieren

Von Dörte Rösler
28. Januar 2015

Das Durstgefühl lässt sich über einen Schalter regulieren. Im Mäuseversuch entdeckten amerikanische Forscher die beiden Zelltypen, die den Durst regulieren. Mittels lichtempfindlicher Proteine gelang es ihnen, das Trinkbedürfnis gezielt anzuregen oder abzustellen.

Sitz des Durst-Schalters

Der Durst-Schalter sitzt im sogenannten Subfornikalorgan im Hypothalamus. Insgesamt steuert diese Region den Salz-Wasserhaushalt des Körpers, wobei zwei Arten von Nervenzellen exklusiv für das Durstgefühl zuständig sind: CAMKII-Neuronen regen den Trinkwunsch an, VGAT-Neuronen schalten ihn wieder aus.

Um die Funktionsweise der Neuronen zu untersuchen, schleusten die Forscher lichtempfindliche Proteine in die Zellen ein. Per Laserlicht konnten sie nun gezielt den Durst der Tiere anregen oder abschalten.

Kein Einfluss auf Hungergefühl

Wurden die CAMKII-Neuronen aktiviert, liefen die Mäuse sofort zum Wasserrohr und tranken dort so lange, bis das Licht wieder ausging. Einige Mäuse nahmen innerhalb einer Viertelstunde acht Prozent ihres Körpergewichtes zu. Bei einem 80 Kilogramm schweren Mann entspräche dies mehr als 6 Litern.

Aktiviert man die VGAT-Neuronen, wird der Durst dagegen dauerhaft unterdrückt - auch wenn der Organismus bereits dehydriert ist. Die Mäuse im Versuch nahmen bis zu 80 Prozent weniger Wasser zu sich. Auf den Hunger haben die Neuronen keinen Einfluss.