Forscher erhalten Nobelpreis für ihre Forschungsergebnisse erst Jahre später

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
14. April 2014

Wie eine Untersuchung zeigt, werden in der heutigen Zeit die Nobelpreise immer später vergeben, so dass auch ein Wissenschaftler erst nach seinem Tode damit ausgezeichnet wurde. So konnte der kanadische Immunforscher Ralph Steinman seinen Preis nicht mehr in Empfang nehmen, nachdem die Jury im Jahr 2011 ihn für die Kategorie Medizin gewählt hatte, denn ein paar Tage vor der Verleihung war er verstorben.

Auch mussten der Russe Witali Ginsburg (1916-2009) und auch der Physiker Peter Higgs fast 50 Jahre und mehr auf ihre Auszeichnung warten, bevor die Jury die Forschungsarbeiten für eine Nominierung würdig hielten.

Fälle, in denen Nobelpreis mehr als zwanzig Jahre später vergeben wird, werden häufiger

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg lagen nur in den wenigen Fällen mehr als zwanzig Jahre zwischen der Entdeckung und der Preisverleihung der Nobelpreise in Medizin, Chemie oder Physik, wie die Untersuchungen zeigen. Bis zum Jahr 1985 stieg aber die Zahl dieser Fälle bei dem Medizin-Nobelpreis auf 45 Prozent, beim Chemie-Nobelpreis schon auf mehr als die Hälfte und in der Physik sogar auf 60 Prozent, wo der Zeitraum zwischen den Forschungsergebnissen und der Verleihung mehr als 20 Jahre betrug.

Normalerweise darf aber ein Nobelpreis nicht posthum vergeben werden, doch bei dem Kanadier Ralph Steinman war dies eine Ausnahme, denn bei der Nominierung wusste die Jury noch nicht, dass der Preisträger verstorben war.