Frauenärzte diagnostizieren immer häufiger Schwangerschaftsdiabetes

Vergleicht man die Anzahl der registrierten Fälle mit den Vorjahren, stellt man eine Verdopplung fest

Von Cornelia Scherpe
18. November 2011

Immer mehr Frauen erkranken während der neun Monate einer Schwangerschaft an der sogenannten Schwangerschaftsdiabetes. Der Mediziner spricht von einer "Gestationsdiabetes". Diese tritt nur während der Schwangerschaft auf und verschwindet meist nach der Geburt wieder.

Die Gefahr der Schwangerschaftsdiabetes

Allerdings ist sie während der neun Monate ein großer Risikofaktor für die Gesundheit des Ungeborenen. Zum Einen kann die Plazenta der Mutter durch die Krankheit verändert werden, was dazu führen kann, dass nicht genügend Nährstoffe über die Nabelschnur an das Kind weitergegeben werden. Das kann im drastischen Fall zum Tode des Ungeborenen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Kind gezwungen ist, sich ungesund zu "ernähren", da zu viele Kohlenhydrate bereit gestellt werden.

Risikogruppe Ü30

Eine solche Schwangerschaftsdiabetes tritt immer häufiger auf. Für 2010 wurden insgesamt 24.000 Fälle gezählt. Vergleicht man dies mit den Vorjahren, handelt es sich um eine Verdopplung der Fälle. Dies beunruhigt die Mediziner, das Phänomen ist aber erklärbar.

Gerade in der westlichen Welt entscheiden sich immer mehr Frauen zu einer sehr späten Schwangerschaft, um zuerst Ausbildung und Karriere machen zu können. Wenn eine Frau über 30 Jahre alt ist, zählt sie bereits zur Risikogruppe für eine Schwangerschaftsdiabetes. Und da auch Übergewicht in der Bevölkerung immer mehr zunimmt, sind die Zahlen nicht überraschend, bleiben aber bedenklich.