Gefährliches Hirndoping durch Ritalin - Wirkstoff Methylphenidat schädlich für das Gehirn

Von Ingo Krüger
15. Mai 2014

Das Medikament Ritalin kommt bei dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADHS zum Einsatz. Sein Wirkstoff Methylphenidat wird in den USA laut einer aktuellen Studie aber auch von rund 1,3 Millionen Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Mittel zum Hirndoping genutzt. Sie versprechen sich davon, ihre geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern, indem sie auch nachts noch lernen oder bei Prüfungen klarer denken können.

Nachhaltige Hirnschäden durch Methylphenidat möglich

Die Untersuchung von US-Wissenschaftlern zeigt jedoch, dass Methylphenidat den präfrontalen Cortex bei jungen Menschen nachhaltig schädigt. Dies liegt daran, dass die Hirnrinde noch bis zum Alter von 30 Jahren wächst. In dieser Lebensphase ist sie besonders empfindlich gegenüber Schwankungen wichtiger Hirnbotenstoffe wie Dopamin und Norepinephrin.

Wirkungsweise auf das menschliche Gehirn

Eine Substanz wie Methylphenidat verändert jedoch diese Neurotransmitter. Dies kann zu bleibenden Verhaltensänderungen führen. Der präfrontale Cortex ist besonders wichtig, weil sich dort das Steuerzentrum des menschlichen Urteilsvermögens, der Gefühle, des Verhaltens und der Entscheidungsfindung befindet.

Weitere Untersuchungen stehen aus

Wie sich der Wirkstoff konkret auf das Gehirn auswirkt, haben die Forscher in Tests mit Ratten überprüft. Sie drängen auf weitere Studien zu den Folgen von Methylphenidat bei jungen Menschen. Ihrer Ansicht nach kann eine bewusste oder auch unabsichtliche Einnahme von Methylphenidat bei unter 30-Jährigen negative Auswirkungen auf das ganze weitere Leben haben.