Gelähmte Stimmbänder - Kehlkopfschrittmacher kann Atemnot lindern

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
3. Februar 2014

Es gibt eine Vielzahl an Ursachen, die zu einer Lähmung der Stimmbänder führen können. So kommt es beispielsweise durch Verletzungen im Hals- und Brustraum, Krebserkrankungen, Virusinfektionen oder auch Operationen an der Schilddrüse manchmal zur Schädigung der so genannten Rekurrenznerven, was eine Lähmung zur Folge hat. Ein besonders schwerwiegendes Symptom stellen dabei Atembeschwerden dar.

Kehlkopfschrittmacher soll Atemnot lindern

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mehrerer Unikliniken in Deutschland und Österreich wurde nun ein Kehlkopfschrittmacher entwickelt, welcher betroffenen Patienten zur Linderung der Atemnot verhelfen kann. Dabei wird mittels einer speziellen endoskopischen Technik im Rahmen einer plastischen Operation eine Schrittmacherelektrode am Brustbein eingesetzt.

Von dem Implantat, an dem ein Prozessor haftet, der für die Steuerung zuständig ist, führt eine Elektrode direkt zum Kehlkopf und wird dort am Nerv eingesetzt, welcher für die Versorgung des Öffnermuskels zuständig ist. Durch den Prozessor kommt es zur Signalübertragung an das Implantat, welches den Impuls weiter zum Öffnermuskel leitet. Auf diese Weise kommt es zur Bewegung des Stimmbandes und somit zur Öffnung des Atemwegs.

Kleiner Eingriff mit großer Wirkung

Der Eingriff ist für den Patienten nach Angaben der Entwickler wenig belastend und verbessert die Lebensqualität deutlich. Die Studien zu diesem Kehlkopfschrittmacher sind werden in absehbarer Zeit abgeschlossen sein, sodass dieser innerhalb der nächsten Jahre auf den Markt kommen soll.