Gene vom Neandertaler bestimmen Haut und Haare von Europäern

Von Ingo Krüger
4. Februar 2014

In jedem Europäer und Ostasiaten steckt ein wenig Neandertaler. US-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass etwas mehr als ein Prozent unseres Erbmaterials von unserem Verwandten stammt, der vor rund 30.000 Jahren ausstarb. Dies gilt aber nur für Menschen, die nicht aus Afrika stammen und auch keine Vorfahren von dort haben. Sie vermischten sich damals nicht mit den Neandertalern.

Kreuzung von Neandertalern und Homo sapiens

Durchschnittlich 1,38 Prozent der DNA von Ostasiaten stammt vom Neandertaler, bei Europäern liegt der Anteil bei 1,15 Prozent. Dies liegt in der unterschiedlichen Bevölkerungsgröße der jeweiligen Ethnien. Da die ostasiatische Population vermutlich kleiner war, konnte sie im Laufe der Zeit weniger Genvarianten der Neandertaler aussortieren.

Gerade die genetischen Informationen, die die Entwicklung von Haut und Haaren beeinflussen, hat der Neandertaler zum Aussehen des modernen Menschen beigesteuert. Auch Genvarianten, die Krankheiten wie etwa Morbus Crohn betreffen, lassen sich auf den Neandertaler zurückführen. Die Kreuzung von Neandertalern und Homo sapiens fand vor 40.000 bis 80.000 Jahren statt und half dem Menschen nach Meinung der Forscher, sich an nicht-afrikanische Ökosysteme anzupassen.