Gewalt und Selbstmordversuche bei Kindern: Psychische Störungen der Eltern erhöhen die Gefahr

Studie verdeutlicht den Einfluss des Elternhauses auf das Risiko auf gefährliche Verhaltensauffälligkeiten von Kindern

Von Cornelia Scherpe
2. September 2016

Leiden Eltern an seelischen Erkrankungen, steigt für die Kinder das Risiko auf gefährliche Verhaltensauffälligkeiten. Viele Kinder neigen zu Gewaltausbrüchen, oder entwickeln Selbstmordgedanken, die nicht selten umgesetzt werden. Wie die Gefahr im einzelnen aussieht, hat eine Studie betrachtet.

Studie zu Suizidgefahr und Gewaltbereitschaft

Betrachtet wurden die Daten von 1,7 Millionen Menschen aus Dänemark. Das Mindestalter wurde bei 15 Jahren festgesetzt und die Probanden maximal 30 Jahre lang in ihrem Werdegang verfolgt.

  • 2,6 Prozent versuchten Suizid zu begehen und waren dabei im Schnitt 20,6 Jahre alt. 46,7 Prozent waren männlich, was das Risiko für beide Geschlechter ähnlich ausfallen lässt.
  • Gewalttaten hatten 3,2 Prozent samt einer gerichtlichen Verurteilung begangen. Das Durchschnittsalter lag bei 21,6 Jahren und der Großteil (90 Prozent) war männlich.

Der Einfluss des Elternhauses

Die Forscher betrachteten nun die Daten der Eltern und achteten auf psychische Erkrankungen. Es war auffällig, dass die Kinder mit Suizidversuchen und Gewaltausbrüchen häufiger aus einem Elternhaus kamen, wo seelische Leiden zum Alltag gehörten.

War nicht nur ein Elternteil betroffen, sondern beide zeigten eine Störung, stieg die Gefahr für das Kind entsprechend um das 2-Fache. Auffallend war zudem ein Geschlechterunterschied. Mädchen hatten ein höheres Risiko als Jungen. Bei männlichen Kindern war es insgesamt ein Drittel geringer.