Gewichtsverlust - das Esstempo beeinflusst das Abnehmen
Die Spannweite zwischen einem Übergewicht hin zum Normalgewicht kann recht groß und das Abnehmen schwierig sein. Angesichts der Tatsache, dass gerade auch in Deutschland immer mehr Menschen Übergewicht haben, lässt natürlich viele Forscher auf wissenschaftliche Entdeckungstour gehen. Zu einer der spannenden Fragen zählt hierbei was bei einer Gewichtsreduktion hilft und vor allem welchen Einfluss übt das persönliche Essverhalten und das damit verbundene Esstempo aus.
Wissenschaftler des Universitätsspitals Basel haben zu diesem Thema eine Studie durchgeführt, deren ersten Ergebnisse interessante Aspekte im Bezug auf das Ernährungsverhalten und im Besonderen das eigene Esstempo zutage gebracht haben.
Im Rahmen der Studie, an der insgesamt 40 Probanden teilnahmen, wurde ein Getränk bestehend aus Protein, Fett und Kohlenhydrat als Testnahrung ausgegeben. Bei dieser Trinknahrung nahmen die Probanden 150 Kalorien pro 100 ml Flüssigkeit zu sich. Hierbei blieb den Studienteilnehmern, die je zur Hälfte normal- und übergewichtig waren, frei überlassen in welchem Tempo sie ihr flüssiges Frühstück zu sich nahmen. Bestandteil der Studie war hierbei die Zeitspanne bis zum Sättigungsgefühl sowie die spätere Entleerung des Magens.
Wer schneller isst, nimmt mehr Kalorien zu sich
Interessanterweise konnten die übergewichtigen Teilnehmer schon nach rund 10 Minuten angeben satt zu sein, während die normalgewichtigen Probanden fast vier Minuten mehr Zeit brauchten um sich satt zu fühlen.
Insgesamt ergab das Forschungsergebnis, dass das Esstempo wohl tatsächlich einen großen Einfluss bei einer Gewichtsreduktion ausübt, denn obwohl die übergewichtigen Teilnehmer schneller bei der Nahrungsaufnahme waren, nahmen sie im Verhältnis mehr an Kalorien zu sich. Normalgewichtige Personen nehmen sich oftmals mehr Zeit beim Essen, was einerseits weniger Kalorien bedeutet und anderseits dazu verhilft länger satt zu bleiben.
Schon 100 Kalorien am Tag mehr als notwendig bedeutet Gewichtszunahme
In der Kombination mit der weiteren gewonnenen Erkenntnis, dass die Magenentleerung bei Übergewichtigen verzögert und ein bestimmtes Hormon (Ghrelin) erhöht vorhanden ist, zeigt sich demzufolge, dass das Signal "Hunger und mehr essen" bei übergewichtigen Menschen viel früher ausgelöst wird. Das Mehr an Nahrungsaufnahme ist dann die Folge und angesichts der Tatsache, dass schon 100 Kilokalorien über der erforderlichen Kalorienaufnahme zu einer Gewichtszunahme führt, der Weg zum Übergewicht nicht weit bzw. der erwünschte Gewichtsverlust gefährdet.
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