Gewöhnliche Menschen sind sozial besser integriert - besondere Erlebnisse grenzen aus

Von Dörte Rösler
22. Oktober 2014

Sie wollen auf Facebook mit besonderen Erlebnissen glänzen? Sicher, mit spektakulären Fotos oder Reiseberichten sammeln Nutzer mehr Gefällt-mir-Klicks. Zu höherer sozialer Anerkennung führt das jedoch nicht. Im Gegenteil.

Wie eine Studie der Elite-Uni Harvard zeigt, schaffen außergewöhnliche Erlebnisse eher eine soziale Distanz. Gesprächsrunden entwickeln sich besser, wenn die Teilnehmer ganz gewöhnliche Themen beisteuern.

Angeregte Gespräche über öde Themen

Für ihre Untersuchung bildeten die Forscher jeweils Gruppen von vier Personen, denen unterschiedliche Filme gezeigt wurden. Drei Teilnehmer sahen einen langweilige Animationsfilm, einer bekam eine spannende Magier-Show präsentiert. Anschließend sollten sich die vier über das Gesehene unterhalten;

Fazit: die Zuschauer des vergleichsweise öden Films konnten sich angeregt über ihr Erlebnis austauschen und fühlten sich dadurch in der Gruppe wohl.

Exklusivität schadet

Diejenigen, die von einem spannenden Zauber-Film berichten konnten, hatten zwar ein exklusives Erlebnis, in der Gruppe nutzte ihnen das jedoch nichts. Die meisten fühlten sich sogar unwohler, weil sie zu Außenseitern wurden. Wer anderen von außergewöhnlichen Erlebnissen berichten möchte, sollte deshalb überlegen, ob er sich dadurch nicht schadet. Soziale Interaktion beruht weitgehend auf Gemeinsamkeiten und fördert diese noch.