Große medizinische Erfolge bei Diabetes - dennoch steigendes Risiko für Spätschäden

Von Christine Krusberski
3. Juni 2014

Diabeteserkrankungen können heute immer besser und gezielter behandelt werden. Die Medizin kann große Erfolge vorweisen, dennoch steigt das Risiko für Spätschäden stark an. Dies liegt in der wachsenden Zahl der Diabetespatienten und der damit verbundenen höheren Lebenserwartung begründet, vor allem bei durch Übergewicht bedingte Erkrankungen des Typ 2.

Medikamente gegen Folgeerkrankungen so wichtig wie zur Blutzuckersenkung

Neue Insulinpräparate oder orale Diabetes-Medikamente werden immer besser und senken einen gefährlich erhöhten Blutzuckerspiegel zuverlässiger und sanfter. Noch 1990 starben von 10.000 Patienten etwa 140 an Herzerkrankungen, 2010 waren es noch 50 Personen.

Doch das längere Überleben bedeutet auch eine steigende Gefahr für Spätschäden wie Durchblutungsstörungen, Leistungsabbau, Sehstörungen oder Herzinfarkt. Mittlerweile sind Medikamente gegen Folgeerkrankungen so wichtig geworden wie Präparate zur Blutzuckersenkung.

Vor allem Mittel zur Raucherentwöhnung, gegen arterielle Gesundheitsschäden und zur Behandlung hoher Cholesterinwerte kommen vermehrt zur Anwendung.

Entwicklung stellt große Herausforderung dar

Für den einzelnen Patienten bedeutet der Anstieg der Lebenserwartung eine positive Beeinflussung seiner Lebensqualität. Doch diese Entwicklung stellt auch eine große Herausforderung dar.

Besonders die Lebenserwartung der Typ-2-Diabetiker, deren Erkrankung häufig durch Übergewicht bedingt ist, steigt enorm an. Demzufolge wird es immer mehr Patienten mit Spätschäden wie Nierenleiden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben.

Aufgrund des herrschenden Bewegungsmangels in weiten Teilen der Bevölkerung und das daraus resultierende Übergewicht, steigt die Anfälligkeit an Diabetes des Typ 2 zu erkranken.

Senkung der Zahlen nur durch gesündere Lebensweise

Derzeit gibt es weltweit mehr als 250 Millionen Diabeteskranke, bis zum Jahr 2025 soll die Zahl laut Internationaler Diabetes Föderation (IDF) auf 380 Millionen steigen. Allein in Österreich leiden derzeit etwa 650.000 Menschen an der Zuckerkrankheit - das sind acht Prozent der Gesamtbevölkerung.

Durch eine gesunde Lebensweise könnte zumindest der Anstieg von Diabetes Typ 2 hinausgezögert werden.