Grübeln macht meist keinen Sinn - positives Denken kann man auch im Alter lernen
Wie Sie belastende Gedanken bewusst wegschieben und durch einen positiven ersetzen
Viele denken ihr ganzes Leben darüber nach, welche Chancen sie im Leben verpasst haben und wie sie das hätten verhindern können. Ist das eigentlich normal?
Eine Psychologin am Institut für Systematische Neurowissenschaften des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf meint dazu, dass es Sinn macht, sich in jungen Jahren damit auseinanderzusetzen, da es noch viele Möglichkeiten gibt, sich künftig anders zu entscheiden. Mit dem Alter lassen diese Gelegenheiten nach. Und damit macht es immer weniger Sinn, über das Vergangene nachzugrübeln.
Sich an kleinen Dingen erfreuen
Emotional gesunde Menschen können sich bewusst von negativen Gedanken distanzieren. In einem Versuch wurde das nachgewiesen. Junge Menschen um die 25 und ältere Menschen ab 60 Jahren, sowohl psychisch kranke, als auch gesunde, sollten ein einfaches Glücksspiel spielen. Wenn jüngere Teilnehmer einen größeren Gewinn verpassten, ärgerten sie sich, oder bedauerten die Situation. Sie fühlten sich angespornt und gingen in den nächsten Runden ein größeres Risiko ein.
Depressive ältere Menschen reagierten genauso. Die gesunden älteren Menschen nahmen den kleinen Gewinn und änderten ihre Strategie nicht. Sie freuten sich auch über die kleinen Dinge. Emotionen und Bedauern konnte diese Personengruppe besser in Einklang bringen.
Gedanken-Stopp und realistische Zielsetzung
Wer sich bewusst macht, dass es nicht hilft, über vertane Chancen zu grübeln, kann dieses fruchtlose Denken leichter einstellen. Am besten gelingt dies mit Gedanken-Stopp: Ein belastender Gedanke wird bewusst weggeschoben und durch einen positiven ersetzt.
Eine andere Alternative: Nachdenken, was kann ich in meinem Alter noch tun, oder wo kann ich helfen. Worauf kann ich stolz sein? Eine realistische Zielsetzung kann helfen.
Da sich das Gehirn bis ins hohe Alter seine neuromale Plastizität erhält, können wir unser ganzes Leben lang ein neues Denken erlernen. Dieses Wissen kann uns helfen den Kreislauf zu durchbrechen.
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