Grundlagenforschung gegen Krebs: Erkenntnis über die Blutstammzellteilung
Wissenschaftler analysieren die bisher unerforschte Regulierung der Blutstammzellen
Wie jede Körperzelle am Ende ihrer Lebenszeit durch eine neue ersetzt wird, kommt es auch im Blut zu einem regelmäßigen Austausch. Damit neue Blutzellen entstehen können, gibt es die Blutstammzellen. Bisher war deren genaue Regulierung noch nicht erforscht und deutsche Wissenschaftler wollten diese Wissenslücke füllen.
Motor der Blutstammzellteilung
Während ihrer Arbeit wurden die Forscher auf ein bestimmtes Protein aufmerksam. Dieses Eiweiß stellte sich im Zuge der Experimente als entscheidender Motor für die gesamte Blutstammzellteilung heraus. Es wurde auf den Namen "FUBP1" getauft, was für "FUSE Binding Protein 1" steht. Nur wenn dieses Eiweiß vorhanden ist, können Blutzellen sich erneuern. Es greift dafür direkt in die Transkription mehrere Gene ein.
Transkription bedeutet in der Genetik nichts anderes, als das die DNS als eine Vorlage dient und abgelesen wird. Es entsteht die passende RNS. Im Falle der Blutstammzellteilung ist das FUBP1 also notwendig, damit die DNS abgelesen werden und RNS entstehen kann.
Das Eiweiß ist dabei nicht nur für ein Gen wichtig, sondern direkt für eine Reihe von Genen. Diese Gengruppe hat eine Gemeinsamkeit: Es gibt jeweils nur eine einzelsträngige DNS-Sequenz. Dieses Phänomen nennt man "FUSE", daher auch der Eiweißname "FUSE Binding Protein 1".
FUBP1 in der Krebstherapie
In ihren Experimenten konnten die Forscher zeigen, dass FUBP1 bereits bei Embryonen aktiv ist und darüber wacht, wie sich die Blutstammzellen vermehren. Danach bleibt das Eiweiß ein Leben lang aktiv und steuert bis zum Tod die Blutstammzellteilung.
Die Wissenschaftler hoffen, durch die weitere Erforschung FUBP1 zum Gegenstand künftiger Krebstherapien zu machen. Krebs basiert immerhin auf der bösartigen Vermehrung von Zellen. FUBP1 könnte daher ein gutes Ziel sein, um die Selbsterneuerung von Tumorzellen zu unterbinden.
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