Hadsch-Selfies aus Mekka - moderne Muslime pilgern mit Smartphone

Von Dörte Rösler
6. Oktober 2014

Islamische Religionswächter sehen es mit Sorge, immer mehr Pilger leben ihre Selfie-Obsession aus. In sozialen Netzwerken und auf Instagram finden sich Tausende Fotos aus Mekka, viele direkt vor der heiligen Kaaba geknipst. Statt zu beten, widmeten sich die Pilger lieber ihren Selbstporträts, kritisieren führende Geistliche.

Wann genau der Selfie-Trend in Mekka Einzug gehalten hat, lässt sich nicht mehr feststellen. In diesem Jahr vermehrt sich das #hajjselfie jedoch so rasant, dass Religionsführer bereits Warnungen aussprechen.

Eitelkeit statt Glaubensweg

Aus Sicht einiger Prediger demonstrieren die Smartphone-Knisper eine Form von Eitelkeit, die nicht zum traditionellen Pilgern passe. Damit die quaderförmige Kaaba mit aufs Bild kommt, nutzen viele Pilger sogar eine Teleskophalterung für ihr Handy.

Als eine der fünf Säulen des Islam wird der Hadsch von islamischen Führern genau beobachtet. Mindestens einmal im Leben soll jeder Gläubige nach Mekka pilgern und dort die Kaaba berühren. In diesem Jahr nehmen nach Schätzungen des saudischen Hadsch-Ministeriums rund 2,4 Millionen Menschen teil.