Häufigste Sex-Krankheit in Europa sind die Chlamydien
Das Wort "Chlamydien" verbinden die meisten Leute mit Bakterien und liegen damit auch richtig. Diese Bakterienfamilie infiziert den Menschen und kann zu schlimmen Folgen wie einer Unfruchtbarkeit führen. Die Erreger können durch ungeschützten Sex übertragen werden und führen zu unangenehmen Entzündungen der Geschlechtsorgane und von Harnröhre und Blase.
Eine aktuelle Auswertung des "European Centre for Disease Prevention and Control" (kurz ECDC) hat gezeigt, dass Chlamydien tatsächlich die in Europa am häufigsten vorkommende Krankheit ist, die durch Sex übertragen wird. Allein im Jahr 2011 wurden ganze 346.911 Neuinfektionen von Ärzten diagnostiziert. Damit liegen die Chlamydien noch vor Leiden wie Syphilis oder Gonorrhö. Gonorrhö wurde 2011 "nur" 39.179 gemeldet und Syphilis insgesamt 20.004 mal.
Zudem geht man davon aus, dass die Dunkelzahl der Chlamydien-Infektionen noch um einiges höher ausgefallen sein muss, denn nur in 25 der europäischen Ländern besteht derzeit eine Meldepflicht für Chlamydien. Auch in Deutschland besteht keine, was viele Ärzte bereits seit einiger Zeit kritisieren.
Doch auch in den übrigen Ländern dürfte die Zahl der Infizierten noch höher sein, denn nicht jeder Patient geht mit den Beschwerden sofort zum Arzt. Viele schämen sich vor allen Dingen dann, wenn offenbar die Geschlechtsorgane betroffen sind. Diese Scham ist aber unangebracht; vor allen Dingen, da man die Chlamydien recht gut behandeln kann. Wird das Leiden früh erkannt, reicht bereits die Einnahme von Antibiotika, um den Bakterien beizukommen und damit Schlimmeres zu verhindern. Die Bakterien führen nur dann zu Unfruchtbarkeit, wenn sie genügend Zeit haben, sich im Inneren auszubreiten und entsprechenden Schaden anzurichten.
Bei Männern wird die Spermatozoen beeinträchtigt und bei Frauen können die Eierstöcke so verklebt werden, dass keines der Eier mehr in den Eileiter gelangt.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55775/Chlamydien-die-haeufigste-sexuell-uebertragene-Erkrankung-in-Europa Abgerufen am 12. September 2013