Heuschnupfen - Was macht die Pollen eigentlich so gefährlich?

Von Cornelia Scherpe
9. Juli 2014

Allein in Deutschland leben 18 Millionen Männer, Frauen und Kinder, die jedes Jahr mit Heuschnupfen kämpfen müssen. Ihre Nase läuft, die Augen tränen und das ständige Jucken macht Alltagsspaß fast unmöglich. Jeder Vierte Deutsche kämpft mit der Allergie, sobald Birkenpollen durch die Luft fliegen. Doch warum eigentlich? Was macht die Pollen so gefährlich?

Allergologen stellen dabei zunächst richtig: Die Pollen an sich trifft eigentlich keine Schuld. Sie sind nicht gefährlich. Das Problem ist der Allergiker selbst. Sein Immunsystem hat sich dazu entschieden, die Pollen als Feind anzusehen. Kommt er mit ihnen in Kontakt, werden die Abwehrkräfte aktiv. Der Körper wehrt sich also ohne wirklich angegriffen zu werden.

Die Bedeutung von Eisen im Körper

Bisher konnten Allergologen jedoch nicht erklären, was dabei genau im Körper abläuft. Es blieb die Frage offen, warum der menschliche Körper so auf Birkenpollen reagiert. Die Zahl der Menschen mit Heuschnupfen steigt außerdem weiter an, wofür man ebenfalls keine Erklärung hat.

Nun sind jedoch Forscher aus Österreich der Wahrheit eventuell ganz nahe. Sie glauben, dass Eisen im Körper des Patienten eine zentrale Rolle spielt. Die Birkenpollen besitzen ein Eiweiß, das von Natur aus die Eigenschaft hat, sich an das Eisen im Körper zu binden. Versuche zeigten, dass der Körper es ganz neutral behandelt, solange das Eiweiß sich an Eisen bindet.

Bleibt diese Bindung jedoch aus, werden die Abwehrkräfte aktiv und betrachten die Pollen nun als Allergen. Der Heuschnupfen beginnt. Die Forscher vermuten weiter, dass Umweltveränderungen dazu führen, dass das Eiweiß sich schlechter an Eisen bindet und daher die Zahl der Betroffenen steigt.

Aktuell untersuchen die Forscher, was genau dazu führt, dass die Pollen-Eisen-Verbindung bei vielen schlecht funktioniert. Könnte man den Mechanismus verstehen und beeinflussen, währen Allergien in Zukunft durch einfache Therapien heilbar.