Hilfe gegen Leishmaniose - Bald könnte es einen Impfstoff geben

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2014

Hinter dem Namen "Leishmaniose" steckt eine Krankheit, die man lange Zeit nur aus tropischen Gebieten kannte. Durch den Klimawandel trat die Infektion aber auch immer häufiger in den Subtropen auf und kommt inzwischen sogar in unseren Breiten vor.

Übertragung, Symptome und Verlauf der Leishmaniose

Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, bei der Sandmücken als Überträger dienen. In den Tieren leben die Erreger, die beim Blutsaugen auch in den menschlichen Körper gelangen. Es kommt zur Bildung von Geschwüren auf der Haut, die jedoch keine Schmerzen verursachen. Im Regelfall kann das Immunsystem allein mit der Infektion zurecht kommen und die Geschwüre klingen nach einiger Zeit wieder ab. Meist bleiben jedoch Narben zurück. Kommt es zu dem Fall, dass die Abwehrkräfte die Leishmaniose nicht kontrollieren können, kann der Verlauf jedoch auch schwerwiegend werden. Vor allen Dingen wenn innere Organe befallen werden, kann die Infektion sogar tödlich enden.

Impfstoff gegen Leishmaniose konnte entwickelt werden

Forscher haben viel Zeit darauf verwendet, einen Impfstoff gegen den Erreger zu entwickeln. Lange schien der Kampf aussichtslos, denn die Erreger der Krankheit nisten sich direkt in den Körperzellen ein. Das bedeutet, dass normale Antikörper gar nicht an sie herankommen. Das Immunsystem hat sich für solche Fälle jedoch einen Umweg überlegt. Es verfügt unter anderem über T-Zellen und diese können kranke Zellen komplett ausschalten. Damit eine T-Zelle sieht, ob eine andere Zelle von Erregern befallen ist, gibt es meist Hinweise. Die Übertäter hinterlassen nämlich Spuren auf der Zelloberfläche. Im Falle der Leishmaniose-Erreger sind es Bruchstücke von Eiweißen.

Der neu entwickelte Impfstoff bringt diese Proteine in den Körper, damit die T-Zellen bereits wissen, wie die Eiweiße aussehen. Kommt es dann wirklich zu einer Leishmaniose-Infektion, kennen sie die Proteine bereits und können schnell und effektiv auf den Ernstfall reagieren. In einem ersten Tierversuch lag die Erfolgsrate bereits bei 94 Prozent.