Hirnforscher rätseln weiter: Warum träumen wir?

Träume dienen als Verarbeitungsmöglichkeit des Gehirns von Erlebtem

Von Cornelia Scherpe
30. April 2015

Es klingt unglaublich, doch obwohl jeder Mensch träumt, kann die Medizin bisher nicht genau sagen, warum wir das eigentlich tun. Doch Forscher sind bekannt für ihren Wissensdurst und geben auch beim Thema "Träumen" nicht so schnell auf.

Träume als Verarbeitungsmöglichkeit von Erlebtem

Derzeit herrscht die Theorie vor, dass Träume der Bewertung und Verarbeitung von Erlebtem dienen. Hirnforscher können beobachten, dass sich das Gehirn nachts "sortiert" und dabei den Schlaf benötigt. Er ist quasi die Zeit der inneren "Inventur". Daher ist es durchaus naheliegend, dass Träume ein Teil dieses Prozesses sind.

Dann ist es auch nicht mehr verwunderlich, dass Träume einen Rückschluss auf den Charakter eines Menschen zulassen. So haben Studien bereits gezeigt, dass beispielsweise Menschen mit höherem Bildungsniveau eher zu Träumen über Prüfungsangst tendieren als andere.

Häufige Traumthemen

Ein klassischer Alptraum ist auch die Hetzjagd durch einen bekannten oder unbekannten Feind. Man rennt im Traum mit wildem Herzschlag und purer Panik davon, doch der Blick nach hinten verrät: Man entkommt nicht so einfach. Träume dieser Art sind sehr menschlich und deuten auf ein seelisches Problem hin, das den Träumenden im wahrsten Sinne des Wortes verfolgt.

Andere Traumthemen, die fast jeder kennt, sind

  • Todesfälle,
  • Nacktheit und
  • Träume von fallen.

In all diesem Themen steckt instinktive Angst vor der Vergänglichkeit, beziehungsweise der Hilflosigkeit einer Situation gegenüber.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Doch bei all diesen Gemeinsamkeiten gibt es auch geschlechtsspezifische Unterschiede. Auch wenn es wie ein Klischee klingt, so träumen Männer eher von Sex als Frauen und umgekehrt die Frauen eher von Klamotten und Gesprächen.

Die Ursache dafür sehen Forscher in der bereits gewonnenen Erkenntnis, dass im Traum oft Dinge vorkommen, die wir aus dem Alltag besonders gut kennen. Denkt ein Mann öfter an Sex, fließt das auch in seine Träume ein. Andersherum träumt die Frau, die gern zur Entspannung Shoppen geht, auch nachts von Kleidungsstücken.