Alpträume: Wann sind sie behandlungsbedürftig?

Wiederkehrende Alpträume können ein Anzeichen für ein aufkeimendes seelisches Leiden sein

Von Cornelia Scherpe
9. Dezember 2015

Man wacht nachts verschwitzt und verstört auf und erinnert sich mehr oder weniger deutlich an einen schlimmen Alptraum.

  • Von klassischen Verfolgungsträumen
  • über Träume von Unfällen
  • bis hin zum Tod

ist dabei alles möglich. Manche Albträume sind vollkommen skurril, andere daher erschreckend realistisch. Doch wann handelt es sich um einen "normalen" Albtraum und wann ist psychologische Hilfe gefragt?

Alpträume bei Kindern

Studien zufolge leiden vor allen Dingen Kinder bis zehn Jahren am häufigsten unter Albträumen. Warum das so ist, kann die Wissenschaft bisher nicht sagen; ebenso wenig wie man weiß, warum der Mensch überhaupt träumt. Allgemein kann man sagen, dass kindliche Alpträume als normal eingestuft werden können, solange das Kind am Tag nicht auffällig leidet. Eine Störung würde vorliegen, wenn das Kind

  1. ständig von den Träumen erzählt,
  2. dabei weint oder schreit und
  3. immer stärker in den Gedanken an die Träume versinkt.

Schlafstörungen im Erwachsenenalter

Im Erwachsenenalter sollten Alpträume etwas seltenes sein. Sie treten durchaus in einer stressigen Lebensphase auf, gehören sonst aber nicht zum Alltag. Wer als Erwachsener regelmäßig (mehrfach die Woche) aus schlimmen Träumen hochschreckt, leidet an einer sogenannten Parasomnie. Unter dem Begriff "Parasomnien" fasst man die Gesamtheit aller Schlafstörungen zusammen.

Mit Schlafstörungen sollte man sich zur Sicherheit in eine Behandlung begeben, vor allen Dingen dann, wenn man tagsüber bemerkt, dass das Thema Alpträume einen beschäftigt. Die wenigsten Betroffenen tun dies jedoch. Manche fürchten, dass sie vom Psychologen wegen ihrer Träume für verrückt erklärt werden, andere sehen schlicht keine Notwendigkeit.

Anzeichen für seelische Leiden

Die Behandlung ständiger Alpträume ist jedoch sinnvoll, denn sie können das Anzeichen einer beginnenden oder bisher unentdeckten Seelenkrankheit sein. Posttraumatische Belastungen zeigen sich beispielsweise häufig durch wiederkehrende Alpträume. Die Abklärung bringt eine seelische Entlastung und bedeutet damit den Beginn der Heilung.