Hohe Cholesterinwerte bei Kindern - Vererbte Hypercholesterinämie unbedingt frühzeitig behandeln

Von Cornelia Scherpe
12. September 2014

Hat ein Mensch auf Dauer zu hohe Werte des bösen LDL-Cholesterin, so spricht man in der Medizin von einer "Hypercholesterinämie". Für diese Krankheit kann es verschiedene Ursachen geben. Neben einer ungesunden Lebensweise als Auslöser kann das Leiden auch in Form einer Erbkrankheit angeboren sein.

Bei der familiären Hypercholes­terinämie handelt es sich um eine vergleichsweise häufige genetische Störung, die bei einem von 500 Kindern auftritt. Die jungen Patienten haben bereits in frühester Kindheit einen zu hohen Cholesterinspiegel und können auch mit der Ernährung und Sport wenig dagegen tun.

Langzeitstudie für bestmögliche Behandlung der Erkrankung

Die aktuelle Leitlinie der FDA sieht in den USA vor, dass die betroffenen Kinder ab acht Jahren mit Statinen behandelt werden sollten. Eine Studie wollte untersuchen, ob dies die beste Empfehlung ist und hat eine Untersuchung samt Placebogruppe durchgeführt.

Man konnte mit 214 Kindern arbeiten, die über zwei Jahre hinweg die angeratene Therapie mit Statinen erhielten. Ihnen stellte man eine Placebogruppe gegenüber.

Zu Beginn der Studie hatte man die Halsschlagader untersucht, um die Gefäßdicke zu bestimmen. Diese Untersuchung wurde nach den 24 Monaten erneut durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Gefäßwände in der Kontrollgruppe bereits in diesem jungen Alter eine bedenkliche Verdickung zeigten. Das bedeutet, dass das Risiko für Atherosklerose deutlich erhöht ist.

Kein nennenswerter Unterschied zu gesunden Geschwistern

Durch die Einnahme der Statine in der Gegengruppe konnte man diese Gefahr dagegen bannen. Diese erste Studienphase liegt nun bereits einige Jahre zurück und inzwischen sind die Teilnehmer im frühen Erwachsenenalter. 194 von ihnen konnte man für die Untersuchung erneut heranziehen und lud zudem 83 Geschwister ein, die nicht an der familiären Hypercholes­terinämie erkrankt sind.

192 der Teilnehmer hatten wie empfohlen die Therapie mit Statinen über die Jahre fortgesetzt und dies zahlte sich laut der Nachuntersuchung auch aus. Im Vergleich zu ihrem Geschwistern hatte sich die Dicke der Gefäßwand nur im Rahmen der normalen Alterung verändert. Sie hatte sich jedoch nicht krankheitsbedingt weiter verschlechtert.