Homosexuelle Tiere - Wie ein Umweltgift ganze Tierarten in Gefahr bringt

Methylquecksilber im Futter kann bei Weißen Ibissen zu Homosexualität führen

Von Laura Busch
12. Januar 2011

Homosexualität bei Menschen ist mittlerweile weitestgehend flächendeckend gesellschaftlich akzeptiert. Selbst ein Kinderwunsch ist heutzutage realisierbar, wenn auch nicht immer genauso einfach wie bei heterosexuellen Paaren.

Auch in der Tierwelt gibt Arten, bei denen sich Mann und Mann oder Frau und Frau lieben. Doch während dieses Phänomen bei manchen Tieren natürlicherweise auftritt, lässt es sich bei anderen auf äußere Einflüsse zurückführen. Wissenschaftler aus Sri Lanka und den Vereinigten Staaten stellten die Ergebnisse von Versuchen mit Weißen Ibissen jetzt in den sogenannten "Proceedings B" der britischen Royal Society vor.

Schadstoffe im Vogelfutter können Homosexualität auslösen

Einer Kolonie der Vögel war über das Futter gezielt das Umweltgift Methylquecksilber verabreicht wurden. Die Tiere wurden in drei Gruppen unterteilt, die unterschiedliche Dosierungen bekamen. Eine Kontrollgruppe bekam reines Futter. Die Dosierungen entsprachen der Belastung in freier Wildbahn, je nach dem wo die Vögel sonst leben würden.

Während die Vögel, die das reine Futter aßen, keinerlei Auffälligkeiten im Brutverhalten zeigten, wurden die schadstoffbelasteten Vögel teilweise homosexuell. Auch die heterosexuell gebliebenen Tiere bekamen durch das Methylquecksilber weniger Nachwuchs.

Das Gift gefährdete also den Fortbestand der Tierart.