Hormonersatztherapie in den Wechseljahren steigert Brustkrebsrisiko und erschwert die Diagnose

Um Brustrkebsrisiko geringer zu halten, wird von Hormonersatztherapie in Wechseljahren abgeraten

Von Melanie Ruch
23. Oktober 2010

Frauen, die in den Wechseljahren eine Hormonersatztherapie machen, haben ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Außerdem erschwert die Hormonbehandlung die Diagnose, wodurch der Krebs nicht frühzeitig genug erkannt werden könnte.

Das wurde im Rahmen einer Langzeitstudie der Women’s Health Initiative herausgefunden. Von 1993 bis 2002 wurden die Daten von insgesamt 10.000 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren aus 40 amerikanischen Krankenhäusern ausgewertet, die entweder mit einer Hormonersatztherapie behandelt wurden oder nicht.

Die Ergebnisse im Überblick

Es zeigte sich, dass 0,42% der Frauen, die eine Hormontherapie erhalten hatten, später an Brustkrebs erkrankten. Bei den Frauen, die keine Hormone bekamen, waren es 0,34%. Außerdem stellten die Forscher fest, dass offensichtlich auch die Krebsdiagnose durch die Hormone behindert wird. Bei 24% der Frauen, die nach der Hormontherapie an Brustkrebs erkrankt waren, wurde der Krebs zu spät entdeckt. Das war hingegen nur bei 16% der Frauen, die keine Hormontherapie bekommen hatten, der Fall.

Letztendlich starben 25 Frauen mit Hormontherapie an dem Brustkrebs. Von den Frauen, die keine Hormone bekommen hatten, starben zwölf.