Im Mai Geborene sterben früher

Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lebenserwartung wird untersucht

Von Ingo Krüger
16. März 2011

Einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und der Lebensdauer entdeckten Forscher der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Frauen, die im November das Licht der Welt erblickten, erreichten im Schnitt ein um 7,3 Monate höheres Alter als Frauen, die im Mai Geburtstag hatten. Beim männlichen Geschlecht betrug die Differenz sogar 11,7 Monate.

Forscher untersuchen Zusammenhang von Geburtsmonat und Lebenserwartung

Die Wissenschaftler analysierten für ihre Studie sechs Millionen Todesfälle in Deutschland, die ihre Ursache in Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Über die Gründe sind sich die Wissenschaftler noch nicht ganz im Klaren. Dr. Thorsten Reffelmann, Kardiologe und Facharzt für Innere Medizin, führt eine Reihe von Ursachen an. So könne alles, was mit den unterschiedlichen Jahreszeiten zusammenhänge, zu der Differenz in der Lebenserwartung beitragen. Er nannte in seiner Präsentation der Untersuchungsergebnisse das Wetter, die Ernährung während der Schwangerschaft, Luftverschmutzung und Infekte.

Auch körperliche Aktivitäten, die sich je nach Jahreszeit unterschieden, spielten eine wichtige Rolle, so Reffelmann in dem amerikanischen "Journal of the American College of Cardiology". Den Zusammenhang von Geburtsdatum und Lebenserwartung konnten die Wissenschaftler sowohl in den alten wie auch in den neuen Bundesländern feststellen. Die Tendenz erhärtete sich auch bei der Stadt- und Landbevölkerung.