Immer mehr Kinder werden durch den Stress in der Schule krank

Kinderärzte sind über einen aktuellen Trend besorgt. Demnach erkranken immer mehr Kinder und Teenager an Krankheiten aufgrund des allgegenwärtiges Stresses in ihrer Schule. Dabei kommt es vor allen Dingen zu Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und leichten bis mittleren Depressionen.

Grund für die Beschwerden ist der Leistungsstress

Der Hauptgrund für diese Beschwerden ist allerdings nicht ein Problem mit Mobbing, sondern der klassische Leistungsstress. Die Kinder beklagen sich über zu viel Lernstoff, der täglich dazu kommt. Viele verlieren den Anschluss, da sie keine Zeit haben, Defizite aufzuarbeiten, ohne dabei sofort wieder neue Defizite anzuhäufen. Durch depressive Verstimmungen verlieren viele auch die notwendige Motivation und lassen sich hängen. Dadurch verschlimmert sich natürlich die Situation.

Allerdings kann man laut der Jugendärzte auch nicht den Lehrern und der Lernsituation allein die Schuld geben, denn Statistiken zufolge kommen bereits rund 15 Prozent aller Kinder schon mit bedenklichen Auffälligkeiten in die Grundschule. Die Wurzel der Probleme muss bereits im Kindergarten und im Elternhaus entstehen. Während der eigentlichen Schulzeit entwickeln dann circa 25 Prozent der Kinder eine oder gleich mehrere Auffälligkeiten.

Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre verstärkt den Stress

Gerade häufige Kopf- und Bauchschmerzen bei Gymnasiasten gehen aber eindeutig auf den Lernbetrieb an sich zurück. In Deutschland sehen die Ärzte den Grund ganz klar in der Verkürzung von 13 auf nur noch zwölf Schuljahre. In einem Jahr weniger müssen die Kinder dennoch noch immer die gleiche Leistung erbringen. Dies führt unweigerlich zu Stress und kann Leistungsängste fördern.

Viele Kinder aus bildungsfernen Familien werden mit dem sozialen Stress und den Wissenslücken auch schon lange nicht mehr fertig und verlassen die Schule ohne jeden Abschluss. Mit rund 65.000 Kindern sind dies immerhin zehn Prozent aller Schüler aus einem Jahrgang.