Indien streitet über Kraftstoff - Klima durch Zweitakter belastet

Erdgas als Kraftstoff - Kritik an Indiens Regierung, da Schäden an Zweitaktern entstehen

Von Ingo Krüger
4. März 2011

Deutschland streitet über den Benzin-Ethanol-Kraftstoff E10. Der überwiegende Teil der Autofahrer boykottiert den Sprit, weil er Motorschäden befürchtet. Doch auch in einem anderen Teil der Welt gibt es Diskussionen um einen Kraftstoff.

In Indiens Hauptstadt Delhi dürfen Besitzer von Bussen, Taxis und Motorrikschas nur Erdgas als Treibstoff verwenden. Doch die mit einem Zweitaktmotor ausgerüsteten Fahrzeuge vertragen es nicht, wie eine Studie der Universität von British Columbia zeigt. Die erhofften positiven Auswirkungen auf das Klima blieben ebenfalls aus.

Trotz weniger Abgase ist die Klimabelastung besorgniserregend

Der Ausstoß von Abgasen habe sich zwar verringert, stellten die kanadischen Wissenschaftler fest. Doch da ein Zweitakter 30-mal so viel Feinstaub in die Luft puste wie ein Fahrzeug mit Viertaktmotor, hätte die Belastung des Klimas noch zugenommen. Zudem hätten die Motoren bis zu einem Drittel des Kraftstoffes nicht verbrannt, erklärten die Experten.

Das Treibhausgas Methan wäre so in die Atmosphäre gelangt. Wenn die indische Regierung wirklich etwas für den Umweltschutz tun wolle, teilten die Wissenschaftler als Fazit ihrer Studie mit, müssten sie die Zweitakter verbieten.