Infektion von Ungeborenen mit dem Zytomegalievirus - Impfung der Mutter hilft nicht
Der Zytomegalievirus, kurz auch CMV, gehört zu Familie der Herpes-Viren und wird sehr schnell über Körperflüssigkeiten übertragen. Daher kann es auch geschehen, dass ein Fötus sich infiziert, wenn die Mutter CMV in sich trägt. Vor allen Dingen in den Fällen, in denen die Mutter während der Schwangerschaft selbst zum ersten Mal mit CMV in Kontakt kommt, ist die Gefahr sehr groß. Hier steckt sich der Fötus in 40 Prozent der Fälle an.
Studie zur passiven Impfung gegen den Zytomegalievirus bei Neugeborenen
Global gesehen kann man sagen, dass 0,5 Prozent aller Kinder mit CMV zur Welt gebracht werden. Bei 20 Prozent dieser Neugeborenen richtet der Virus ernsthafte Schäden an und es kommt beispielsweise zum Hörverlust, zu Bewegungsstörungen, oder auch geistigen Einschränkungen. Forscher wollten diese Quote in Zukunft senken, indem sie eine passive Impfung entwickeln. Dabei soll die Schwangere geimpft werden und der Schutz sich auf das Ungeborene übertragen.
Die gute Idee konnte sich in einem ersten Praxistest bewähren. Dabei wurde die Rate der Ansteckungen von 40 Prozent auf nur noch 16 Prozent gesenkt. Die Studie hatte allerdings Schwächen. Sie war zum Beispiel nicht placebokontrolliert und daher setzten Forscher nun eine neue Untersuchung samt einer Kontrollgruppe an. In dieser Studie konnte sich die passive Impfung nun nicht mehr bewähren.
Studie mit 123 Frauen ohne signifikante Ergebnisse
Man hatte mit 123 Frauen gearbeitet, die sich während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit dem Virus infiziert hatten. 61 Schwangere wurden nun geimpft, während die übrigen 62 Frauen nur ein Placebo bekamen. In der ersten Gruppe waren am Ende 18 Kinder mit dem CMV infiziert. Das entspricht einer Quote von 30 Prozent. In der Kontrollgruppe kam es zu 27 positiven Tests, was einer Rate von 44 Prozent entspricht. Damit war die Quote in der geimpften Gruppe zwar tatsächlich kleiner, aber rein statistisch nicht signifikant.
Passend zum Thema
- Der Zytomegalie vorbeugen Medikament soll nach der Stammzelltransplantation vor dem Virus schützen
- Warum ist ein Test auf Zytomegalie in der Schwangerschaft sinnvoll?
- Zytomegalievirus schadet ungeborenen Kindern: Schwangere müssen auf Hygiene achten
- Neugeborenen-Screenings: Speicheltests gegen Zytomegalievirus besser als Blutabnahme