Insektizide können Invasion gebietsfremder Ameisenarten fördern

Von Max Staender
25. Oktober 2013

Neuseeländische Wissenschaftler der Victoria University of Wellington haben nun herausgefunden, dass sich die Aggressivität von gebietsfremden Ameisen durch den Einsatz von bestimmten Insektiziden verändert und den Fortpflanzungserfolg der Tiere beeinflusst.

Die Argentinische Ameise namens "Linepithema humile" hat sich im Laufe der Jahrzehnte in vielen Teilen der Welt ausgebreitet, gilt als invasive Art und wurde in Neuseeland erstmals um das Jahr 1990 beobachtet. Dort wird die einheimische Art "Monomorium antarcticum" mittlerweile von ihren südamerikanischen Artgenossen verdrängt, sodass es bei einem Aufeinandertreffen häufig zu aggressiven Auseinandersetzungen kommt.

Der Einfluss des Insektizides ist unterschiedlich

Den Einfluss von Insektiziden auf diese Auseinandersetzungen haben die Wissenschaftler nun genauer unter die Lupe genommen und dafür zahlreiche Kolonien beider Arten im Labor ausgebracht. Das verabreichte Futter wurde dabei teilweise mit dem weit verbreiteten Insektizid des Typs Neonicotinoid versetzt, welches als Nervengift wirkt und die Brut der invasiven Art kleiner ausfallen ließ.

Das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Arten mit verschiedenen Behandlungsgruppen zeigte, dass sich die Insektizid-belasteten einheimischen Ameisen gegenüber den invasiven Arten weniger aggressiv verhielten, sodass sich deren Überlebenswahrscheinlichkeit kaum änderte. Komplett anders zeigte sich das Aggressionsverhalten der Eindringlinge, welche durch Kontakt mit dem Insektizid wesentlich aggressiver waren und somit über eine deutlich höhere Überlebenschance verfügten.