Kälte kann eher einen Herzinfarkt auslösen als die Luftverschmutzung
Belgische Forscher haben in einer Studie untersucht, wie sich Umweltfaktoren auf einen Herzinfarkt auswirken. Bislang hatte man in vielen Studien dabei nur die Feinstaubbelastung in der Luft berücksichtigt. Doch jetzt wurden auch einzelne Wetterdaten bei der Analyse mit aufgenommen.
In dem Zeitraum zwischen 2006 und 2009 wurden in den belgischen Krankenhäusern knapp 16.000 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt behandelt, was durchschnittlich 77 Patienten pro Woche bedeutet. Die Forscher haben für ihre Analyse sich auch die entsprechenden meteorologischen Daten besorgt und dies in einem Zusammenhang mit den Herzinfarkten gebracht. Dabei ging es in erster Linie um die Feinstaubbelastung, der relativen Luftfeuchtigkeit, aber auch um die Temperatur.
Mehr Herzinfarkte bei Kälte
Als Ergebnis stellte die Wissenschaftler fest, dass besonders die Temperatur eine entscheidende Rolle spielt, so stieg die Häufigkeit der Herzinfarkte mit dem Absinken der Außentemperatur um zehn Grad Celsius um sieben Prozent an. So ist besonders im Winter das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, besonders hoch, aber auch schon alleine ein Temperatur-Unterschied zwischen draußen und drinnen kann einen Infarkt auslösen.
Wie die Forscher glauben, ist somit die Temperatur als Auslöser (Trigger) für eine Herzinfarkt entscheidender als die Luftverschmutzung. Durch Kälte wird das Blut zähflüssiger und so kann es eher zu einem Thrombus (Verstopfung) kommen.
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