Kaiserschnitt muss nicht immer sein

Über den fragwürdigen Trend, hin zu Kaiserschnitten ohne medizinische Notwendigkeit

Von Ingrid Neufeld
21. Januar 2013

Der neue Trend bei Geburten heißt Kaiserschnitt. Was früher mal eine Notfall-OP war, ist heute auf dem Vormarsch. Inzwischen sind es dreißig Prozent aller Kinder, die so auf die Welt kommen. Damit hat sich die Quote im Vergleich zu vor zwanzig Jahren verdoppelt.

In Europa bringt es Deutschland auf die meisten Kaiserschnitte. Doch es gibt von Region zu Region Unterschiede. Während es in Landau in der Pfalz jede zweite Geburt ist, kommen in Dresden nur 16,94 Prozent aller Babys als Kaiserschnitt zur Welt.

In diesen Fällen ist der Kaiserschnitt sinnvoll

Laut WHO sind 15 Prozent noch gerechtfertigt. Das ist der Rahmen in dem Kaiserschnitte als medizinisch notwendig betrachtet werden können, beispielsweise

  • bei einer Querlage des Säuglings,
  • oder wenn das Kind zu groß ist und deshalb die Gebärmutter zu reißen droht,
  • wenn sich die Plazenta ablöst,

oder sonstige Notfälle, in denen Mutter und Kind vom Tode bedroht sind. Auch bei zu hohem Geburtsgewicht, oder wenn das erste Kind schon als Kaiserschnitt geboren wurde, kommt es zu einer Operation.

Kaiserschnitte ohne medizinische Notwendigkeit

Manche Frauenärzte scheinen zum Kaiserschnitt zu raten. Trotzdem ist eine Operation nicht ohne Risiko. Da die Richtlinien für Geburtsmediziner nicht eindeutig formuliert sind, kommt es immer wieder zu Ratschlägen hinsichtlich eines Kaiserschnitts ohne medizinische Notwendigkeit.