Wie häufig erfolgt ein Kaiserschnitt? Studie sieht starke Unterschiede in Europa
Ärzte raten von einem geplanten Kaiserschnitt ab
Der Kaiserschnitt galt lange Zeit als Geburtshilfe, die nur im Notfall ihre Anwendung finden sollte. Noch 1985 empfahl die WHO allen Ländern, nicht öfter als in 15 Prozent der Fälle zum Kaiserschnitt zu greifen.
Der Kaiserschnitt ist nicht länger die Ausnahme
Das Bild in der heutigen Zeit sieht jedoch völlig anders aus. Es gibt nur noch ein Land in Europa, das unter dieser Empfehlung bleibt: Island mit 14,7 Prozent. In den übrigen Ländern handhabt man den Kaiserschnitt inzwischen anders.
Viele Ärzte bieten Eltern den Eingriff ein, um beispielsweise einen Wunschgeburtstag zu erhalten. Auf Platz 1 der Kaiserschnitteingriffe liegt dabei Zypern mit 52,2 Prozent. Demzufolge wird jedes zweite Kind in Zypern mittels Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Deutschland liegt mir 31,1 Prozent relativ mittig.
Geplanter oder notwendiger Kaiserschnitt
Natürlich sind nicht alle Kaiserschnitte ohne medizinische Begründung. In Finnland beispielsweise entfallen nur 6,6 Prozent aller Kaiserschnitte auf eine elterliche Planung. In Deutschland sind es 15,4 Prozent. Auf dem ersten Platz liegt hier wie zu erwarten war Zypern mit 38,8 Prozent.
Gründe für einen medizinisch notwendigen Kaiserschnitt
Fälle, in denen der Kaiserschnitt medizinische Gründe hat, sind meist Mehrlingsgeburten und eine ungünstige Lage des Kindes im Mutterleib. Bei einer Beckenendlage des Kindes werden in Deutschland 91 Prozent der Kinder per Kaiserschnitt geholt. In den Niederlanden sind es nur 76,1 Prozent und in Norwegen sogar nur 69 Prozent.
Expertenmeinung
Ärzte raten allen Schwangeren, sich vorab genau zu überlegen, ob sie ohne medizinische Notwendigkeit einen Kaiserschnitt wünschen. Nicht immer ist dieser die beste Wahl.
Rät der Arzt dagegen zum Kaiserschnitt, da das Wohl des Kindes und/oder das der Mutter auf dem Spiel stehen, sollte man nicht zögern.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62086/Geburtshilfe-Grosse-Unterschiede-beim-Kaiserschnitt-in-Europa Abgerufen am 12. März 2015