Katheter statt Herzoperation: Die schonende Alternative für ältere Menschen

Von Nicole Freialdenhoven
12. Dezember 2013

Die sogenannte erworbene Aortenklappenstenose ist heute der am häufigsten auftretende Herzklappenfehler des Menschen und wird durch die zunehmende Verkalkung der Herzgefäße ausgelöst.

Vor allem ältere Menschen ab 75 Jahren sind von ihr betroffen. Die Verkalkung, in manchen Fällen auch eine Entzündung (Endokarditis) führen zu einer Verengung der Aortenklappe, durch die Blut aus der linken Herzkammer in die Aorta (Brustschlagader) gepumpt wird und kann lebensbedrohliche Komplikationen auslösen.

Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI)

Bis vor kurzen war eine Herzoperation die einzige Möglichkeit, die Aortenklappenstenose zu beheben, doch gerade bei den älteren Patienten war dies stets mit einem hohen Risiko verbunden. Mittlerweile wird jedoch auch die sogenannte Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) angeboten, bei der ein Katheter die biologische Herzklappe ersetzt. Bedenken, dass auch dieser Eingriff zu Komplikationen führt, konnten nun in einer Studie widerlegt werden.

Langzeitbeobachtung zeigt sehr gute Ergebnisse

Befürchtet wurde, dass sich durch den Eingriff kleine Kalkverkrustungen an der Herzklappe lösen und über das Blut ins Gehirn gelangen, wo sie Schlaganfälle oder sogar Demenz auslösen.

Doch eine Langzeitbeobachtung über zwei Jahre bei 125 Hochrisiko-Patienten ergab, dass über 90 Prozent von ihnen den Eingriff ohne Folgen überstanden hatten. Damit kann die Transkatheter-Aortenklappenimplantation auch in Zukunft eine lohnenswerte Alternative zur Herz-OP darstellen.