Kaum Verdienst als Gewinner - so wenig kriegen die Casting-Popstars
Casting-Kandidaten haben oft hohe Ausgaben und bekommen wenig Gewinnanteile
Das ist der Traum vieler Jugendlicher: bei einer Casting-Show im Fernsehen mitmachen, gewinnen und reich und berühmt werden. Selbst wenn sie gewinnen, werden sie - in den wenigsten Fällen - zwar berühmt, aber reich ganz sicher nicht. Das Geld stecken sich nämlich ganz andere in die Tasche. Die BILD-Zeitung ist an die Verträge der laufenden Popstars-Staffel gekommen und offenbarte die wahren Zahlen.
Über Gewinnanteile und Mitfinanzierungen
Die Lizenzgebühren, die immer abgeführt werden müssen, wenn die Songs im Radio oder Fernsehen gespielt werden, sehen die SängerInnen kaum. Gerade mal 6 Prozent dessen kommt ihnen zu. Auch Merchandise und Werbung ist nicht viel lukrativer - immerhin zehn Prozent der Einnahmen gehen an die Sänger.
Das Dreiste aber ist: sie kriegen zwar wenig Geld, von dem Geld müssen sie aber noch ihre eigenen Videos mitfinanzieren. Die Hälfte der Kosten müssen sie selber tragen; sie werden vom Gewinn subtrahiert. Auch das Pressen der CDs schlägt mit 25 Prozent Abzug zu Buche. Auch den ersten "Verdienst", den sie machen - 5.000 Euro zum Gewinn - müssen sie zurückzahlen.
Wenn man diese Zahlen sieht, so ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die angeblichen Gewinner der ein oder anderen Staffeln sogar mit Verlusten aus der Sache rausgegangen sind.
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