Kein Smartphone bei der Kinderbetreuung: Eltern sollten dem Baby volle Aufmerksamkeit geben

Für die meisten Menschen ist es ein Teil des Alltags geworden: das Smartphone. Man geht nirgendwo ohne das mobile Gerät hin, denn Anrufe, Nachrichten, Apps - auf all diese Dinge müsste man sonst verzichten. Da der Umgang mit dem Smartphone so selbstverständlich geworden ist, realisieren viele teilweise kaum noch, dass sie es nebenbei benutzen. Doch die Ablenkung kann weitreichende Folgen haben.

Die kindliche Gefühlswelt

Kümmern sich Eltern gerade um die Bedürfnisse ihres Säuglings, hat das Smartphone nichts in den Händen zu suchen. Dabei geht es nicht nur darum, dass abgelenkte Eltern durch Unachtsamkeit das Kind und/oder Gegenstände fallen lassen, sondern die Gefühlswelt des Babys nachhaltig negativ prägen. Da bereits Säuglinge sehr wohl spüren, ob man sie fürsorglich umsorgt, kann durch das Smartphone geteilte Aufmerksamkeit dazu führen, dass die kleine Seele beschädigt wird. Darauf deutet auch eine aktuelle Studie hin.

Einfluss des Dopamin-Rezeptor-System

Die Forscher arbeiteten mit Mäuse-Müttern, die sich bei der Babypflege entweder ganz den Jungen widmeten durften, oder immer wieder abgelenkt wurden. Wie die Jungtiere reagierten, wurde über die folgenden Wochen und Monate verfolgt. Dabei zeigte sich, dass die Mäuse ohne liebende Pflege

1. seltener mit Artgenossen spielten und
2. weniger Interesse an süßem Futter hatten.

Unsoziales Verhalten und keine Freude an Genuss deutet auf eine Verhaltensstörung hin, wie man sie beim Menschen als Depression bezeichnet. Die Forscher gehen davon aus, dass es das Dopamin-Rezeptor-System im Gehirn ist, dass sich bei chaotischer Pflege im Säuglingsalter schlecht ausbildet. Es ist von zentraler Bedeutung, damit man Freude empfinden kann. Eltern sollten daher während der entscheidenden ersten Lebensjahre ungeteilte Aufmerksamkeit bei der Kinderpflege zeigen und das Smartphone einfach einmal zur Seite legen.