Kindheitstrauma bleibt oft ein Leben lang

Die Festigung eines Kindheitstraumas kann durch frühen Therapiebeginn vermieden werden

Von Jenny Ommeln
20. April 2010

Menschen, die in ihrer Kindheit durch Gewalt, Vergewaltigungen oder ähnliches ein Trauma erlitten haben, leiden häufig bis ins hohe Alter an den Folgen. Denn betroffene Kinder können das Geschehen häufig nicht einordnen, rational verstehen oder darüber reden.

Durch Therapien wird versucht der Etablierung des Traumas bis ins Erwachsenenalter vorzubeugen. Aber häufig benötigt es bis zu einem Jahr, bis traumatisierte Kinder einen Termin bei einem Psychologen erhalten. Die Therapie eines Kindes ist außerdem häufig erschwert, da Kinder noch kein gefestigtes Werteempfinden haben.

Behandlungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten

Dabei gilt grundsätzlich: Je jünger das Kind, desto schwerer die Therapie. Denn Kindern fehlt der Rückgriff auf vergangene Erfahrungen und haben deshalb keine Vergleichsmöglichkeiten, wie sie mit dem Erlebten umgehen sollen. Schwer ist vor allem die Behandlung kindlicher Traumata, die durch Missbrauch durch Vertrauenspersonen, wie die eigenen Eltern, Familienangehörige wie der Onkel oder Lehrer entstanden sind.

Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern einen Psychologen schon bei den ersten Hinweisen auf ein Trauma aufsuchen, um die Festigung des Traumas zu verhindern.

Mögliche Symptome

Die Symptome eines Traumas variieren bei Kindern stark. Manche Trauma-Kinder fallen zurück ins Babyalter und werden zu Bettnässern oder nuckeln am Daumen. Andere haben plötzlich Angst im Dunkeln, können nicht mehr alleine sein oder leiden unter allgemeinen Angstzuständen.

Jungen richten häufig ihre Wut gegen andere Mitmenschen und zeigen eine deutliche Aggressivität. Mädchen hingegen reagieren oft autoaggressiv, indem sie die negativen Gefühle gegen sich selbst richten, und kompensieren sie durch Magersucht oder selbstverletzendes Verhalten.