Klarer Zusammenhang: Kreativität und Psychosen haben gemeinsame Gene
Es gibt Gene, die unsere Kreativität beeinflussen und den Grundstein für psychische Probleme legen
Es gibt Menschen, die überraschen ihr privates und soziales Umfeld mit unfassbar kreativen Ideen. Sie sind geniale Maler oder Musiker, finden perfekte Problemlösungen, oder schreiben Gedichte wie ein junger Goethe. Die Medizin ist sich inzwischen sicher, dass Kreativität zwar bei jedem Menschen gefördert werden kann, doch die Weichen für das Maß an Kreativität sind von Geburt an gestellt.
Kreativität und psychische Störungen
Es gibt Gene, die unsere Kreativität beeinflussen und damit entscheiden, wo die persönlichen Grenzen für die Entwicklung liegen. Schon seit einiger Zeit haben Forscher weltweit den Verdacht, dass es genau diese Gene sind, die auch für eine ganz andere Seite des Menschen verantwortlich sein können.
Es sind die Gene, die psychische Störungen wie Schizophrenie auslösen. Auch hier weiß man, dass es zwar das soziale Umfeld ist, dass als Trigger der Krankheit dient, doch ob jemand überhaupt die Veranlagung für diese Psychose hat, ist genetisch bedingt.
Psychosen-Gene steuern das Verhalten
In einer aktuellen Studie haben Forscher einmal mehr gezeigt, dass Probanden mit offensichtlicher Kreativität auch die bekannten Risikogene für Schizophrenie und die bipolare Störung haben. Insgesamt arbeitete man mit 86.000 Männern und Frauen.
In die Kreativgruppe steckte man alle, die in künstlerischen Berufen tätig waren. Bei allen Teilnehmern wurde dann das Erbgut eingehend untersucht und die beiden Gruppen verglichen. Es zeigte sich, dass die bekannten "Psychosen-Gene" in der Kreativgruppe auffallend oft vertreten waren.
Die Medizin geht inzwischen davon aus, dass die bekannten Risikogene nicht im eigentlichen Sinne Schalter für eine Krankheit sind, sondern das menschliche Verhalten steuern. Wer die Gene besitzt, der neigt eher zu Extremen und bewegt sich daher bei traumatischen Ereignissen schnell aus dem "normalen" Verhaltensspektrum heraus.
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