Klassiker neu entdeckt:: Lachgas gegen Wehenschmerz

Von Dörte Rösler
10. Januar 2014

Ein alter und neuer Trend zur Schmerzlinderung unter der Geburt heißt Lachgas. In anderen Ländern ist die selbstbestimmte Schmerzkontrolle per Atemmaske bereits verbreitet, in Deutschland bieten aber nur wenige Kliniken diese Form der Anästhesie an. Dabei beurteilen Geburtsmediziner sie als besonders schonend und flexibel.

Lachgas zur Schmerzerleichterung

Frauen aller Kulturen teilen die Erfahrung von Wehenschmerz. Eine biologische Funktion haben die Schmerzen unter der Geburt allerdings nicht. Sie können sich sogar negativ auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirken. Jede zweite Frau entscheidet sich deshalb heute vor eine medikamentöse Schmerzerleichterung. Immer öfter wählt die Wahl dabei auf Lachgas.

Bereits unsere Großmütter haben mit der Atemmaske entbunden. Mittlerweile ist das Gasgemisch aus 50 Prozent Lachgas und 50 Prozent Sauerstoff jedoch besser kontrollierbar - und die Frau kann es selbst tun. Per Knopfdruck bestimmt sie, welche Dosis Schmerzmittel sie benötigt.

Reduktion der Schmerzintensität

Das Ziel ist dabei keine komplette Ausschaltung des Schmerzes. Eine Umfrage an der Uniklinik Erlangen zeigt, dass die Schmerzintensität durch Lachgas um rund die Hälfte reduziert wird. Das Gas nimmt den Wehen also nur die Spitze und ermöglicht der werdenden Mutter, die Geburt angstfrei und hellwach mitzuerleben.

Anwendung findet das Verfahren vor allem bei Schwangeren, die keine PDA wünschen oder bei denen die Periduralanästhesie aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Bei einer bekannten Herzinsuffizienz, kardialer Dysfunktion oder Folsäuremangel ist jedoch Vorsicht geboten.