Körpereigene Zellen können gegen alle Grippeviren schützen: Bald Universal-Impfstoff möglich?

Von Nicole Freialdenhoven
27. September 2013

Bislang verliefen Grippewellen immer nach einem ähnlichen Schema: Ein neues Virus entstand und breitete sich rasend schnell aus, während Forscher fieberhaft einen Impfstoff gegen das Virus entwickelten.

Bis der Impfstoff allgemein bereit stand, hatten sich schon zahllose Menschen mit dem Virus infiziert. Nun aber haben Forscher eine Möglichkeit gefunden, in naher Zukunft einen allgemeinen Impfstoff zu entwickeln, der dann auch gegen neue Grippeviren wirksam sein soll.

CD8-T-Zellen erkennen wenn gesunde Zellen von einem Grippevirus befallen werden und helfen aktiv die Virenvermehrung zu stoppen

Bei Studien zur Entwicklung der sogenannten Schweinegrippe - dem H1N1-Virus - entdeckten Forscher am Imperial College in London, dass Menschen resistenter gegen die neue Infektion waren, wenn sie mehr CD8-T-Zellen im Blut hatten.

Dabei handelt es sich um weiße Blutkörperchen, die im Körper erkennen, wenn gesunde Zellen von einem Grippevirus befallen sind und diesem bei der Ausbreitung helfen. Die CD8-T-Zellen sorgen dann aktiv dafür, dass die Zelle abgetötet wird und so die Vermehrung des Virus im Körper aufgehalten wird.

Universal-Impfstoff gegen sämtlich Grippeviren soll entwickelt werden

Nun hoffen die Forscher, dass sich ein Universal-Impfstoff gegen alle Grippeviren entwickeln lässt, der auf dem Mechanismus der CD8-T-Zellen beruht: Da die Zellen alle Influenza-Viren angreifen, müsse einfach die Produktion dieser Zellen im menschlichen Blut erhöht werden, um den Menschen gegen Grippeviren resistent zu machen. Nun muss nur noch ein entsprechender Impfstoff her, der die Produktion der CD8-T-Zellen ankurbelt.