Koloskopie oder nur die Sigmoidoskopie als Vorsorge gegen Darmkrebs?

Studie: Sigmoidoskopie zur Krebsvorsorge in der Regel ausreichend

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. Mai 2010

In Deutschland wird den älteren Menschen, zwischen dem 55. und 64. Lebensjahr alle fünf Jahre eine Darmspiegelung als Krebsvorsorge empfohlen.

Nun sind britische Wissenschaftler zu der Meinung gekommen, dass es vollkommen ausreicht, wenn nur einmal eine sogenannte "kleine" Darmspiegelung, die Sigmoidoskopie, gemacht wird. Bei dieser Form der Darmspiegelung wird nur der letzte Teil des Dickdarms untersucht, im Gegensatz zu der Koloskopie, bei der der der gesamte Dickdarm vom Arzt begutachtet wird. Bei der Rektoskopie dagegen nur der Enddarm mit Hilfe eines starren Rohres.

Vorteile der Sigmoidoskopie

Nun haben die britischen Wissenschaftler gut 170.000 ältere Menschen über einen längeren Zeitraum von 11 Jahren kontrolliert und etwa auch 41.000 mit Hilfe der Sigmoidoskopie als Darmkrebsvorsorge untersucht. Meistens sind Menschen im Alter von 60 Jahren betroffen und es bilden sich die bösartigen Tumore im letzten Dickdarmteil oder im Enddarm aus, so dass also nur diese Bereiche näher untersucht werden müssten.

Nur bei den Patienten, bei denen man auch Polypen fand, das sind Schleimhautausstülpungen, die aber eventuell zu Krebs führen können, musste anschließend noch die Koloskopie durchgeführt werden. Von den gesamten Teilnehmern erkrankten in der Zeit der Studie 2524 an einem sogenannten Kolorektalkarzinom. Bei der Gruppe mit der "kleinen" Darmspiegelung waren ein Drittel weniger Erkrankungen festzustellen.

Der Vorteil einer Sigmoidoskopie liegt darin, dass bei dem Patienten nicht der gesamte Dickdarm durch Abführmittel gereinigt werden muss; nur ein einfacher Einlauf hierbei genügt, was weniger unangenehm ist.